Werbung

Das Naturwaldreservat Teufelskeller oberhalb von Baden im Aargauer Limmattal ist ein einzigartiger «Abenteuerspielplatz».

DIE FAKTEN
Lage: Osthang der Baregg am nördlichsten Ausfläufer des Heitersbergs oberhalb Baden
Höhe: 493 m.ü.M.
Umfang: 70 ha
Länge Rundwanderung: 2.2 km bzw. 1 bis 1 1/2 St.
Anforderungen/Kondition: leicht (zu Beginn stutziges Waldstück)
Teddy B Buchtipp:
Wanderführer durch 132 Naturschutzgebiete der Schweiz
Anreise: Mit ÖV bis Baden AG und via altem Bahnhof Oberstadt und KV-Schule in den Wald; mit Auto bis Bahnhof Oberstadt; einige Parkplätze vorhanden. Anschliessend Wegweiser «Teufelskeller» folgen
Anreise planen

Kombinieren mit:

Kulturweg Limmat: Kunst-Stücke
Gwagglibrugg, Wettingen: Heisser Feger

DIE GANZE GESCHICHTE
Erster Gedanke: Wird denn hier nie aufgeräumt? Dann die Erkenntnis: Nein. Und das ist gut so. Seit über 30 Jahren wird im Teufelskeller alles stehen und liegen gelassen. Ganz bewusst. Bereits 1987 hat die Gemeinde Baden dieses Gebiet zum Naturwaldreservat erklärt. Und es, Lothar sei Dank, 12 Jahre später um weitere 20 Hektaren erweitert.

teddy-b.ch - Teufelskeller Infotafel
Teufelskeller: Was läuft hier ab?

Teufelskeller: Naturwaldreservat seit 1987

Der Teufelskeller also. Ein ehemaliges Felssturzgebiet, das sich am Osthang des Baregg und damit am nördlichsten Ausläufer des Heitersbergs im Aargauer Limmattal ausdehnt. Kaum eine(r) der vielen Tausend AutomobilistInnen, die jährlich unten durch den Bareggtunnel brausen, ahnt, wie viel Abenteuer obendrauf und -drin ist.

teddy-b.ch - Teufelskeller AG
…geheimnisvoll und verwunschen.

Kreuz und quer

Das Gebiet um den Kreuzliberg wird forstwirtschaftlich nicht mehr genutzt. Hier liegt und steht fast alles ziemlich quer in der Landschaft. Oder besser im Wald. Einzelne der Baumriesen ragen bis zu 50 Meter Richtung Himmel. Unter ihnen queren dicke, uralte und mit Moos überwachsene Stämme den Waldboden; nebenan trotzen kahle Baumriesen, von Borkenkäfern nackt gefressen und von Efeu notdürftig «dekoriert», ihrem Schicksal. Sattgrüne Farne, Pilze in allen Grössen und Farben am Boden wie an den Bäumen – ein Urwald vor den Toren der Stadt! Dazwischen erheben sich riesige, bis zu 20 Meter hohe Felsblöcke.

Die Sage von der Königstochter…

Diese haben dem Teufelskeller wohl zu seinem Namen verholfen, vor ungezählten Jahren. Denn einst, so will es eine Sage, soll sich hier auf dem Berg eine Königstochter ihren Träumen hingegeben haben. Eines Tages in einen breiten Spalt hinabgestiegen und von bösen Gestalten immer tiefer ins Dunkel gezogen worden sein – über eine grosse Reihe Fässer hinweg.

… im Teufelskeller auf dem Kreuzliberg

Die junge Dame fand man am nächsten Tag festgewurzelt auf dem Berge stehen. Die Arme zu Baumästen ausgewachsen, die Füsse fest im Erdreich verankert. Und ihr Leib sah einem Stein ähnlich. Nur das Wunderbild eines Abtes aus einem nahen Kloster verhalf der Königstochter wieder zum Leben. Im Gedenken daran wurde auf dem Gipfel des Berges ein Kreuz erstellt, das Gebiet darum herum «Kreuzliberg» genannt. Die Tiefe mit den Fässern nannte man fortan «Teufelskeller».

Ein Wald ohne menschliche Eingriffe

Das heutige Naturwaldreservat Teufelskeller hat nichts Beängstigendes mehr an sich. Trotzdem flösst es Respekt ein. Zumal man sich wenige Meter vom Wanderweg entfernt unvermittelt in einer einzigen Wildnis wiederfindet. Und sich mit pochendem Herzen fragt, wo’s denn wohl zum «Ausgang» geht. Ganz besonders im Herbst, wenn das Laub zentimeterdick am Boden liegt und sämtliche Spuren verwischt. Eine natürliche Folge dieser «Wiederbelebung» des Waldes ohne menschliche Eingriffe.

teddy-b.ch - Rundwanderung Naturwaldreservat
Wanderplan: Da geht’s lang!

Teufelskeller – ein einziger Abenteuerspielplatz

Trotzdem oder gerade deshalb: Eine Wanderung durch den Teufelskeller lohnt sich! Seit ausserdem «Lothar» 1999 viel Wald vernichtet hat und dadurch das Gebiet an der Westseite der Bareggkrete auf 70 Hektaren anwachsen liess, wird der Kreuzliberg zu einem einzigen Abenteuerspielplatz. Feuerstellen etwa sind nicht schön aufgereiht entlang einem Wanderweg platziert; man muss sie suchen und finden – teils mitten im Wald. Und die Felsblöcke zwischendrin stehen Wächtern gleich in einem ebenso verwunschenen wie verschwiegenen Waldreich. Schön, einmal Teil dieser einzigartigen Welt zu sein!

Weitere Infos

Teddy B, November 2020



Weitere bedeutende Naturschutzgebiete in der Schweiz:

Aue Chly Rhy: Alles im Fluss
Lac de Derborance: Golden Eyes
Tschingelsee: Feuchtgebiete
Schloss Wildenstein: Eichen-Oldies
Klosterinsel Werd: Im Chatroom mit Gott
Pragelpass: Tarzan im Schweizer Urwald
Wolzenalp: Barfuss durchs Moor
Limmatspitz, Gebenstorf: Gezeiten

Teddy B – auch präsent auf Facebook und Instagram und mit Youtube-Channel!



Werbung

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein