Werbung

Kraftort und Kraftspender: Der Friedenstempel Paxmal über dem Walensee ist aktueller denn je. Ein Besuch lässt sich mit einer Wanderung verbinden.

DIE FAKTEN
Lage: Alp Schrina oberhalb von Walenstadtberg SG
Höhe: 1281 m.ü.M.
Strecke/Zeit: Walenstadtberg – Wanderweg/Ruggstrasse – Grundweg – Paxmal (*) und zurück bzw. 5.8 km bzw. 2.30 Std. («normale» Route) bzw. 5 km bzw. 2 Std. («Kurzroute» Winter)
Anforderungen/Kondition: mittel
Ausrüstungs-Tipps: Wander- oder Trekkingstöcke und Spikes
Besonderes: Paxmal gilt auch als Kraftort
Webcams Walenstadtberg

Bücher zum Thema: 

111 mystische Orte in der Schweiz, die man gesehen haben muss
Quellen der Kraft: Magische Orte in der Schweiz

Anreise: Mit ÖV (Bahn/Bus) via Walenstadt nach Walenstadtberg (Haltestelle «Rehabilitationszentrum Walenstadtberg») und zu Fuss in ca. 1 – 1 1/2 Std. zum Paxmal. Dito mit dem Auto (Parkplätze beim Rehazentrum)
Anreise planen

DIE GANZE GESCHICHTE
Die meisten Wanderer und Ausflügler statten dem Paxmal in den Sommermonaten einen Besuch ab; dann, wenn dieses zu Fuss oder gar mit dem Auto einfach zu erreichen ist. Wer jedoch Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, wird im frühen Frühling fündig – wenn auch «über Umwege». Die Alpbetriebe entlang dem Weg schlummern, die Chalets der Feriengäste sind noch verlassen, und auf der schmalen Strasse, die dann zum Wanderweg wird, liegt häufig noch Schnee. Gute Stöcke und Spikes für die Schuhe lohnen sich!

teddy-b.ch - Paxmal 08
Start des Wanderweges zum Paxmal.
teddy-b.ch - Paxmal_01
Steinbrüstung rechts: Hier geht’s ab.

Paxmal: Friedensdenkmal mit Aussicht

Böse Zungen monieren, es sehe aus wie ein russisches Kriegsdenkmal, aber das müssen Zyniker sein. Denn der Erbauer von Paxmal bezweckte das Gegenteil – nämlich eine Friedensstätte. Geschaffen hat diesen besonderen Ort der Schweizer Grafiker, Maler und Briefmarkenstecher Karl Bickel (1886 – 1982).

teddy-b.ch - Paxmal_03
Paxmal: Staunen und hoffen…
teddy-b.ch - Paxmal_04
Was uns die Figuren wohl sagen wollen?

Ein Vierteljahrhundert gebaut

Das war zwischen 1924 und 1949, also während eines Vierteljahrhunderts. So lange benötigte Bickel für die Erschaffung von Paxmal – ganz allein und unter vielerlei Entbehrungen. Zuvor war der Künstler aus Zürich schwer an Tuberkolose erkrankt und weilte deshalb einige Wochen zur Kur auf dem Walenstadtberg. Jenem Ort, wo obendrüber die gewaltigen Churfirsten thronen und untenrum der Walensee geheimnisvoll schimmert. Oh Wunder, Karl Bickel wurde gesund. Und schwor sich, einen Friedenstempel an der Stätte seiner Glückseligkeit zu bauen – mitten auf einer Alp mit Aussicht auf den Walensee.

teddy-b.ch - Paxmal_05
Paxmal: Wir sind alle ein Rädchen im Getriebe…
teddy-b.ch - Paxmal_09
Pax: Frieden, Frieden, Frieden!

Pax, Pax, Paxmal!

Daraus wurde Jahrzehnte später Paxmal, ein steinernes Monument, das viele Besucher nicht so richtig einordnen können. Das Mahnmal wirkt wuchtig, dominant auch, samt Stufen, Säulen und Gebälk und der unübersehbaren Inschrift «Pax» (= Frieden). Vorab in der kalten Jahreszeit ist nichts mit üppigem Grün rundum und weichen Wasserflächen mittendrin. Auch die überlebensgrossen Mosaike von Menschen auf den Steinwänden links und rechts schüchtern ein. Selbst wenn man erfährt, dass sie einerseits das erdverbundene und andererseits das geistige Leben abbilden sollen. Diese spirituelle Thematik der Darstellungen soll die Anlage gar zu einem Ort der Kraft von 18’500 Boviseinheiten erheben, was ziemlich viel ist.

teddy-b.ch - Paxmal_06
25 Jahre Arbeit, mehrere Inschriften.

Eine Stätte der Meditation

Sei’s drum. Karl Bickel wollte mit seinem Monument ganz einfach einen Friedenstempel schaffen, eine Stätte der Meditation, der inneren Einkehr. Bickel hätte die Einschätzung bestimmt jedem selbst überlassen, schliesslich sind Menschen verschieden. Paxmal will denn weder Kult- noch Kraftstätte sein, sondern schlicht ein Friedensmal. Fast allein auf der Alp, ohne Souvenirshops, Cafés und touristischen Firlefanz in der Nähe.

teddy-b.ch - Rugg-Beizli
Selbstbedienung: Rugg-Beizli am Weg.
teddy-b.ch - Paxmal_07
Immer obendrüber: Die Churfirsten.

Anspruchsvoller Winterweg

Aber zurück zum frühen Frühling (*). Zwar ist der Weg zum Paxmal von Walenstadtberg aus dann mühsamer und schwieriger zu finden. Besonders, wenn Schnee liegt und andere Winterwanderer nicht vorgespurt haben. Dann heisst es bereits kurz vor dem «Rugg-Beizli» (Selbstbedienungs-Mini-Beizli und nur am Wochenende geöffnet) rechts ab und die steile Weide hinauf stapfen – weitab vom Wanderweg, «innoffiziell» und ziemlich anstrengend. Eine Sache von zehn Minuten, wobei das Monument von weitem zu sehen ist. Hat man das jedoch geschafft, fühlt man sich dem Himmel garantiert ein ganzes Stück näher. Allen anderen sei geraten: Auch im Frühling, Sommer und Herbst sind Friedliebende mehr als willkommen beim Paxmal…

teddy-b.ch - Wanderkarte Paxmal
Die Sommer-Wanderung zum Paxmal ist länger.

Übrigens: Seit einigen Jahren gibt es in Walenstadt ein «Museum Bickel», das über Leben und Wirken von Karl Bickel berichtet (nur in den Sommermonaten geöffnet).

Teddy B, März 2022

Teddy B Ausflugs- und Wandervorschläge in der Region:

Weesen-Betlis: Heilige Vielfalt
Pizol Panorama-Höhenweg: Gipfeltreffen
Amdener Höhenweg: Krüppelkiefern und Auerhühner
Seebenalp: Flumserberge & Hörnli-Gipfel
Älplibahn Malans: Nachschub für Soldaten

Teddy B – auch präsent auf FacebookInstagram und mit Videokanal!

Werbung

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein