Zwischen Wettingen und Baden im Aargauer Limmattal verläuft der «Kulturweg Limmat»; ein einfacher Wanderweg, der auch Begegnungen mit Kunst verspricht.
Lage: Limmattal AG zwischen Wettingen und Baden
Länge: 6.9 km bzw. 2 bis 2.30 Std.
Ausgangs-/Endpunkt: Wettingen (*)
Anforderungen/Kondition: leicht
Aufstieg/Abstieg: 171 m/167 m
Min/max Höhe: 356 m/389 m
Top: Zwei alte Holzbrücken und eine «Gwagglibrücke» unterwegs
Flop: App mit QR-Code ausser Betrieb
Anreise: Mit ÖV bis Wettingen oder Baden, dito mit Auto (Parkplätze bzw. -häuser in Bahnhofsnähe)
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Teddy B: Die richtige Ausrüstung
DIE GANZE GESCHICHTE
Sie tragen Namen wie «Steinring», «Zwei Einsiedeleien» oder «Lichtung», und geschaffen wurden sie von Schweizer Künstlerinnen und Künstlern. Lauter Kunst-Stücke, die beidseits der Limmat zwischen Wettingen und Baden im Aaargauer Limmattal zu bewundern sind. Skulpturen aus unterschiedlichen Materialien, auch Fotografien, Installationen und Wandreliefs. Man kann ihnen «laufend» begegnen, ohne sich anzustrengen. Denn der Wanderweg führt daran vorbei.
Für jeden Geschmack etwas: Z.B. „Lichtung“.
Kulturweg Limmat: Nicht mehr ganz neu
Ins Leben gerufen wurde der «Kulturweg Limmat» Ende des letzten Jahrhunderts von einer Stiftung. Deren Ziel: Im Bereich des Weges zeitgenössische Kunst der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, zu erhalten und den stets wechselnden Bedürfnissen der Zeit anzupassen. Klingt ziemlich anspruchsvoll. Einige der Kunstwerke haben sich auch der Natur «angepasst»; sie wirken nämlich nicht mehr ganz so taufrisch.
Eine Gwagglibrugg über die Limmat
Sei’s drum! Auch wer über keinerlei Kunst- und Kulturinteresse oder -verständnis verfügt, wird den «Kulturweg Limmat» mögen. Viel Wald, viel Wasser, viel Kraft auch! Schliesslich war dieser Abschnitt der Limmat in alten Zeiten ein wichtiger Industriezweig; die hiesigen Baumwollspinnereien und -fabriken gehörten im 19. Jahrhundert zu den grössten der Schweiz. Noch sind einige alte Gebäude zu sehen, ausserdem gleich drei antike Brücken.
Goldenes Spiel am Fluss
Start der einfachen Kultur-Wanderung ist am Bahnhof Wettingen, wo man dem Wegweiser «Kloster Wettingen» folgt. Keine zehn Minuten später steht man auf der Klosterhalbinsel und sieht die Limmat unten vorbeiziehen. Im Herbst, wenn die Blätter am Wasser Gold tragen, ein zusätzliches Spektakel. Der «Kulturweg Limmat» führt dem Fluss entlang bis zum Kloster Wettingen, diesem 800 jährigen Gotteshaus mit viel Umschwung. Und passiert unterwegs die «Gwagglibrugg». Mit vollem Namen heisst sie zwar «Paul Fischer Brücke» – im Gedenken an einen ehemaligen Gemeindeammann von Neuenhof. Doch im Volksmund bleibt diese Hängebrücke weiterhin die «Gwagglibrugg». Und eine der ältesten Drahtseilhängebrücken der Schweiz!
Ein QR-Code, der nicht funktioniert
Bereits auf dem ersten Weg-Abschnitt sind Kunstwerke zu bestaunen; einzelne am Wasser, andere an Land, säuberlich beschriftet und – theoretisch – ausserdem auf einer speziellen App detailliert erklärt. Auch auf Info-Tafeln unterwegs verweist ein QR-Code darauf. Leider funktioniert die App aktuell nicht. Eine weitere kleine Enttäuschung: Die alte Holzbrücke beim Kloster Wettingen, die über die Limmat ans andere Ufer führt, wird zur Zeit renoviert; deshalb heisst es denselben Weg bis zur Hängebrücke zurück gehen – eine Sache von maximal 10 Minuten – und dort schaukelnd auf die andere Flussseite wechseln.
Auf und ab durch den Wald
Danach aber kann nichts mehr schief gehen! Der Weg führt vorab durch waldiges Gelände, es ist ein ständiges Auf und Ab. Immer wieder passiert man einzelne Kunstwerke. Etwas dünn gesät sind Sitzmöglichkeiten, sprich: Bänkli. Auch die Limmat gibt sich häufig buchstäblich bedeckt. Nämlich von dichtem Wald. Aber schliesslich ist Baden nicht weit und damit zahlreiche Bars und Restaurants.
Rendez-vous mit der Bäderstadt
Auch die Bäderstadt hat ihre Holzbrücke, die zugleich das Ende der ersten Wander-Hälfte signalisiert. Von hier aus geht es anschliessend auf der anderen Limmatseite zurück zum Ausgangspunkt am Bahnhof Wettingen. Nicht mehr ganz so kunstvoll wie gegenüber und vorbei an modernen Schwimmbad- und Sportanlagen. Deshalb lohnt sich vorab ein Spaziergang durch die romantische Altstadt von Baden mit ihrem Kopfsteinpflaster und historischen Häusern. Ein echtes Kunst-Stück, sich nicht in dieses Städtchen zu verlieben…
(*) Der Weg lässt sich auch in umgekehrter Richtung unternehmen: Baden – Wettingen – Baden
Teddy B, Oktober 2020
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