Zweimal wütete im Frühling 2024 ein Brand im historischen Zürcher Landstädtchen Elgg. Trotzdem lohnt sich eine Rundwanderung durch das nahe Farenbachtobel.
DIE FAKTEN
Lage: Eulachtal, östlich von Winterthur (ZH)
Min./max. Höhe: 506 m.ü.M. (Elgg Bahnhof) bzw. 627 m.ü.M. (Burghof)
Wanderroute: Bahnhof Elgg – Farenbachtobel – Guhwilmühle – Burghof – Schloss – Elgg – Bahnhof Elgg
Anforderungen/Kondition: leicht
Länge: 7 km bzw. 2 Std.
Einkehrmöglichkeiten: Ja
Routenskizze
Besonderes: Elgg ist eines von 6 historischen Zürcher Landstädtchen (*)
Bücher zum Thema:
Geschichte des Landstädtchens Elgg
Geschichte der Stadt, Herrschaft und Gemeinde Elgg
Anreise: Mit ÖV via Wil (SG), Sirnach (TG) oder Winterthur (ZH) nach Elgg, anschliessend zu Fuss in südlicher Richtung durch das Dorf in ca. 40 Min. zum Farenbachtobel. Dito mit dem Auto. Parkplätze (kostenpflichtig) am Bahnhof (**)
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DIE GANZE GESCHICHTE
Wer Historie mag, sollte Elgg besuchen, eines von sechs historischen Kleinstädtchen im Kanton Zürich, wenige S-Bahn- oder Autominuten von Winterthur entfernt. Prächtige, teils Jahrhunderte alte Giebelhäuser, eine über 1000 Jahre alte Kirche, ein schmuck herausgeputztes Schützenhaus und gar ein Schloss oben drüber machen Eindruck. Ein Bijou, dieses Städtchen, das mit knapp 5000 Einwohnern eher an ein Dorf erinnert. Würde nicht im Zentrum der obligate «Volg»-Laden stehen: Man wähnte sich im Mittelalter…
Elgg: Rundwanderung empfohlen
Ebenso schön ist eine Rundwanderung durch das nahe gelegene Farenbachtobel: Ein Naturschutzgebiet samt Waldweiher, guten und breiten Wegen und Holzbrücken, die immer wieder den Farenbach queren. Letzterer heisst genau genommen Eulach und ist jener 20 Kilometer lange Nebenfluss der Töss, der auch als Stadtfluss von Winterthur gilt. Im Farenbachtobel heisst die Eulach schlicht Farenbach. Und lädt mit Sitzbänken unterwegs und einer Kneipp-Station im Wald zum Abtauchen.
Einst Mühle, heute Beiz
Abtauchen kann man auch nach rund einer Stunde Wandern – in der Wirtschaft zur Guhwilmühle, einem Landbeizli samt Tischen und Bänken im Freien. Vor über 500 Jahren als Mühle in Betrieb, gab es hier in vergangenen Zeiten zahlreiche Kämpfe um das kostbare Nass. Mehl wird längst keins mehr gemahlen, aber das Wasserrad dreht sich trotzdem weiter. Sehr zur Freude der Besucher. «Liebe Gäste; wir leben hier in einer stressfreien Zone» ist auf einer Inschrift zu lesen. Das scheint abzufärben. Es gibt Deftiges wie Würste und Sauerkraut, Kartoffelsalat oder panierte Schnitzel. Von allem gibt es genug. Und vor allem: Alles ist gut, nämlich ehrliche Hausmannskost abseits von Schickimicki.
Ein Schloss an schönster Lage
Zurück nach Elgg können Wanderer wieder durch das Farenbachtobel pilgern. Oder aber ein Stück weit auf freiem Gelände der Landstrasse folgen (mehrere Bus-Haltestellen) bis zum Schloss von Elgg. Dieses ist allerdings in Privatbesitz und nicht zu besichtigen. Deshalb heisst es hier von der Strasse abkehren und durch den Wald zum Bahnhof wandern.
Teddy B Fazit: Ideal für alle, die sowohl etwas Historie tanken als auch wandern und einfach und fein essen möchten. Vorschlag: Historisch Interessierte erkunden Elgg, während Wanderfans auf zur Tour durch das Farenbachtobel starten. Die Interessen sind schliesslich verschieden – häufig auch in der eigenen Familie oder Freundesgruppe.
(**) Die Guhwilmühle ist auch mit dem Auto erreichbar.
Teddy B, März 2022
(*) Der Besuch fand VOR den verheerenden Bränden statt.
Teddy B Ausflugs und Wandervorschläge im Kanton Zürich:
Saffa-Insel, Zürich: Frauen Power
Haab-Inseli, Halbinsel Au: Mehr als nichts
Affoltern am Albis: Stonehenge im Säuliamt
Albishorn: Zu Fuss zum Gipfel-Glück
Bachtel: Schön, über dem Nebel zu wandern
Zürichberg: Wandern für Angeber
Insel Ufenau: Heilige Schöne
Türlersee: Zürcher Naturbursche
Pfannenstiel: Klassiker mit Aussicht
Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg: Danke, Landi!
Voliere Zürich: S’Vogellisi
Hörnli: Gipfel-Konferenz
Teddy B – auch präsent auf Twitter, Facebook, Instagram und Youtube.