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Wasserfälle gibt es im Tessin viele, einen wie jenen in Foroglio im Bavonatal jedoch nur einmal: Aus einer Höhe von 110 Metern klatscht «La Froda» in die Tiefe.

DIE FAKTEN
Lage: Tessiner Bavonatal (oberes Maggiatal)
Höhe (Foroglio): ca. 420 m.ü.M.
Höhe des Wasserfalls: 110 Meter

Buchtipps:

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Vallemaggia – Wandern in einem spektakulären Tessiner Tal
Wanderkarte
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Anreise
: Von Locarno aus mit dem Bus (Nr. 315) nach Foroglio (ca. 2 Std.) oder mit dem Auto bzw. Taxi (36 km) in knapp 40 Min. nach Foroglio
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DIE GANZE GESCHICHTE
An «fallenden Wassern» mangelt es dem Tessin nicht – «Sonnenstube» hin oder her. Einige davon sind weit über den Kanton hinaus bekannt. Etwa der Wasserfall «Piumogna» bei Faido in der Leventina oder die «Cascata del Salto» in Maggia, die dank ihren 60 Metern Höhe für einen natürlichen Swimmingpool darunter sorgt. In Riveo, ebenfalls im Maggiatal, gibt es gleich zwei Wasserfälle zu bestaunen: Den «Soladino», der sich aus zwei versetzten Höhlen in die Tiefe stürzt. Und die «Sponde», die sich auf drei verschiedenen Wegen ihren Weg ins Tal bahnt und dort einen kleinen See bildet.

Wasserfälle im Verzasca- und Onsernonetal

Auch im Verzascatal, hinter dem Dorf Sonogno (da, wo Lisa Tetzners «schwarze Brüder» zu ihrem schweren Kaminfeger-Leben in Mailand aufbrachen) ist ein Wasserfall zu bestaunen: Die «Cascata Froda di Sonogno». Im Onsernonetal schliesslich sorgt der Wasserfall von Vergeletto für Erfrischung. Obschon er etwas unterhalb der Strasse im Wald versteckt fliesst und zu Fuss in etwa 15 Minuten «bezwungen» werden will.



La Froda: Der Fall aller Fälle

Aber Du willst den Fall aller Fälle kennenlernen, nämlich den Wasserfall «La Froda» im Weiler Foroglio im Bavonatal. Ein Prachtsexemplar und mit seinen 110 Metern Höhe ein «top of the top»-Wasserfall. Zu finden im oberen Maggiatal – oder genauer: Im Bavonatal. Gleich nebenan: Das Dorf, unspektakulär hübsch mit buckeligen Steinhäusern und einer Kirche aus dem 15. Jahrhundert. Und einem Grotto. Aber davon später … .

Den Gletschern sei Dank

Zu verdanken hat der Wasserfall «La Froda» seine Geburt der letzten Eiszeit. Damals prallten hier zwei Gletscher aufeinander; der erste, besonders mächtige kam vom oberen Bavonatal herab; der zweite bestand aus dem ewigen Schnee des Val Canegia. Als die dicken Brummer vor 8000 bis 10’000 Jahren endgültig schmolzen, kamen darunter zwei Talfurchen zum Vorschein: Ein Haupttal und ein darüberliegendes Nebental – verbunden miteinander durch einen Wasserfall. «La Froda» war geboren.

Gibt’s noch einfache Grotti?

Weil Sehenswürdigkeiten bekanntlich hungrig machen, gibt’s in Foroglio auch ein richtig gutes Grotto. Seit bald 100 Jahren! Keines dieser Cliché-Grotti, auf deren Parkplätzen sich die überdimensionierten SUV’s der «Zücchin» (Deutschweizer) stauen. Ausserdem muss man erst eine kleine Brücke überqueren, um dahin zu gelangen. Nein, dieses hier ist ein einfaches, ehrliches Grotto, das gleich heisst wie der Wasserfall. Im Grotto «La Froda» sitzt man drinnen oder draussen und freut sich über deftige, traditionelle Tessiner Gerichte wie Polenta, Brasato, Pizzoccheri und – zum Dessert – Torta di Pane. Den Blick hinüber zu «seinem» Wasserfall gibt’s gratis. Aber aufgepasst: Das Grotto ist nur in der Sommersaison geöffnet (April bis anfangs November); «verdauen» kann man all die Köstlichkeiten anschliessend noch den ganzen Winter über.

Teddy B, Februar 2020

Tipps für weitere Wasserfälle in der Schweiz:

Wasserfall Jaun: Das grosse Spucken
Thurfälle: Doppelte Sichtweise
Allmenbachfall: Gibt’s gar nicht!
Sormattfall: Ein Fall für zwei
Linner Wasserfall: Mister Gernegross

Teddy B ist auch auf Facebook und Instagram sowie  Youtube präsent.

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