Im Winterhalbjahr fühlt man sich am Wägitalersee abseits von dieser Welt. Dann herrschen Ruhe und Einsamkeit, die wohltuend unter die Haut gehen.
DIE FAKTEN
Höhe: 900 m.ü.M
Lage: Hinterer Teil des Schwyzer Wägital
Länge/Breite: ca. 5 km lang bzw. 1 km breit
Fläche: 4.18 2km
Wanderroute: «Wägitalersee-Rundweg» (12 km bzw. 3. Std.)
Webcam Innterthal
Anreise: Mit ÖV via Wangen – Siebnen nach Innerthal. Dito mit dem Auto. Alternativ: Autofahrt von Einsiedeln her über die Sattelegg (Pass) nach Innerthal. Parkplätze (gebührenpflichtig) im Ort
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Kombinieren mit:
Schrähbachfälle: Easy Peasy
Sihlsee: Stau der Superlative
DIE GANZE GESCHICHTE
Die Berge sind da, namentlich die Bekannten, nämlich Gross Aubrig, Fluebrig, Zindlenspitz, Brünnelistock und Bockmattli; letzteres ist unter Insidern auch als «Kletterberg» populär. Sie umgeben den Wägitalersee Bilderbuch-mässig. Einige dieser Berge werden im Sommerhalbjahr zum Ziel ambitionierte Wanderer. Dann, wenn auch Jogger, Skater, Biker, Fischer und Badegäste rund um den See zugegen sind.
Ruhe in den Wintermonaten
In den Wintermonaten dagegen herrscht Ruhe, wird das Wägital zur Oase der Stille – eine Art Lonely Planet. Ideal für alle, welche Abgeschiedenheit lieben. Und den Wägitalersee als Ziel eines Ausflugs oder einer Wanderung ins Auge fassen. Auch wenn dieser dann weniger Wasser führt – so als Stau- oder Speichersee. Das idyllisch gelegene Gewässer wurde erst 1924 fertiggestellt. Seine Staumauer galt in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens als «welthöchste Gewichtsstaumauer und Talsperre». Heute wirkt der Bau fast mickrig, zumal die Aussicht auf See und Berge weit eindrücklicher ist. Fakten für einen Besuch:
1. Einmal rund um den See
Der Wägitalersee lässt sich einfach umrunden. Für die 12.6 Kilometer lange Strecke benötigt man rund 3 Stunden. Keine grosse Sache, zumal die Strecke meistens eben verläuft und schöne Ausblicke auf See und Berge ermöglicht.
Wermutstropfen: Der «Wanderweg» verläuft entlang der durchwegs asphaltierten Seestrasse. Immerhin ist diese kaum befahren und Tempo-limitiert. Autofahrer tun gut daran, sich daran zu halten. Ausserdem wird auf diversen Strecken kein Winterdienst geleistet, und vorab in waldigen Abschnitten kann Schnee liegen.
2. Essen am Wasser
Unterwegs gibt es einzelne Restaurants am oder in der Nähe des Sees. Tipp: Gasthaus Stausee in Innerthal mit Terrasse und guter Hausmannskost. Jene, welche sich lieber aus dem Rucksack verpflegen, finden Picknick- und Feuerstellen sowie Bänkli am Wasser.
3. Hundlochquelle und Schrähbachfälle
Am einen Ende des Sees – bei Au – gibt es eine kleine Höhle samt Quelle zu entdecken, die Hundlochquelle. Am andern Ende kurz vor der Staumauer warten weitere Mini-Höhepunkte: Die Schrähbach-Wasserfälle und die Schrähbachbrücke. Letztere wurde ebenfalls 1924 erstellt und gilt als «älteste erhaltene versteifte Stabbogenbrücke in Eisenbeton». Ist aber für Laien keine Schönheit.
4. Nur hin und wieder weg?
Wer den See kennenlernen, aber weder wandernd noch fahrend umrunden möchte: Seine Bilderbuchseite offenbart der See auf der Seite von Innerthal. Jenem Dorf, das vor der Talsperre einige hundert Meter entfernt stand. Das einstige Innerthal musste 1924 der Staumauer weichen, die Kirche wurde gesprengt. Anschliessend wurde das Dorf am heutigen Standort wieder aufgebaut.
Teddy B, Februar 2023
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