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In der aargauischen Gemeinde Turgi führt eine nostalgische Holzbrücke über die Limmat. Deren Entstehung ist einer Baumwollspinnerei zu verdanken.

DIE FAKTEN:
Lage: An der Limmat in Turgi, zwischen Baden und Brugg
Höhe (Turgi): 337 m.ü.M.
Brücken-Masse: 58 m lang, 3.25 m breit
Erbaut: 1845 bzw. 1921
Buchtipp: Industriebild Aargau
Anreise: Mit ÖV via Baden oder Brugg, anschliessend zu Fuss in 10 Min. bis zur Brücke; dito mit dem Auto. Einzelne Parkplätze in Brückennähe
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DIE GANZE GESCHICHTE
Ihre «Vorgängerin» war eine Fähre. Wie schon bei der Gwagglibrugg am Kulturweg Limmat in Wettingen. Vor hunderten von Jahren. Doch davon später.
Die Holzbrücke also. Ein nostalgisches Konstrukt über die Limmat, dass nur Fussgängern den Durchgang erlaubt. Knapp 60 Meter lang und mit einem einfachen (Rafen-)Dach bedeckt, das für trockenes Durchkommen garantiert.

Turgi: Beachtliche (Industrie-)Geschichte

Nur für die Besichtigung dieser Brücke muss man nicht nach Turgi reisen. Allenfalls in Verbindung mit der Besichtigung des Naturschutzgebietes Limmatspitz, vom Ortszentrum rund 30 Wanderminuten entfernt. Trotzdem: Turgi ist stolz auf seine Geschichte – Industriegeschichte. Denn die Entstehung des Ortes hängt unmittelbar mit der Gründung einer Spinnerei und – als Folge davon – mit dem Bau von Fabrikantenvillen, Vorarbeiterhäusern, Kosthäusern, Kapellen und einer Schule zusammen. Viele einstige Gebäude sind erhalten und in gutem Zustand geblieben; mit ein Grund dafür, warum Turgi im Jahr 2002 mit dem begehrten Wakkerpreis ausgezeichnet wurde.

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Holzbrücke Turgi: Jeder Balken atmet Geschichte.

Holzbrücke Turgi: Über die Limmat

Zurück zur Brücke: Hier kommt die Zürcher Fabrikantenfamilie Bebié ins Spiel. Genauer: Die Brüder Heinrich junior und Rudolf Bebié. Sie liessen 1845 die bestehende Fährverbindung über die Limmat durch eine hölzerne Privatbrücke ersetzen. Denn die Bebiés hatten die Flussschlaufe im kleinen Aargauer Dorf als günstigen Standort für ein Bau ihrer Baumwollspinnerei ausgewählt. 1826 wurde der Grundstein für die erste Baumwollspinnerei gelegt, die zweite Fabrik folgte 1833. Rund um ihre Fabriken entstanden ein Flusskraftwerk und eine frühe Industriearbeitersiedlung. Und damit ein ständiges Kommen und Gehen über die Limmat.

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Einst standen hier bedeutende Baumwollspinnereien.

Holzbrücke – abgerissen und neu aufgebaut

Tempi passati – auch die einstige Brücke. Im Jahr 1919 war die hölzerne Brücke, die damals noch befahren werden durfte, in derart schlechtem Zustand, dass sie für den Fahrverkehr gesperrt wurde. Zwei Jahre später rückte eine neue Holzbrücke an ihre Stelle, unter Verwendung einiger alter Balkenteile. Die vorerst letzte Renovation der alten Lady geht auf das Jahr 2015 zurück. So kann heute männiglich trockenen Fusses über die Limmat schreiten, um in Turgis Geschichte einzutauchen.

Teddy B, November, Oktober 2020

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